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In den Diskussionsbeiträgen der „Grünen Gespräche“ im Gewölbekeller des Zehnthofs, war heraus zu hören, das die Stadt Sinzig auf der Suche nach einem eigenen Profil, nach einem Alleinstellungsmerkmal sei. Dabei habe die Stadt doch so viel Außergewöhnliches zu bieten, so der Tenor.
Ebenso dürfte Sinzig dürfte nicht die einzige Stadt sein, die sich auf der Suche nach dem eigenen Ich befindet. Im Konkurrenzkampf um neue Bürger, um Touristen und um Kunden, die Kaufkraft in die Stadt bringen sollen, sehen es Kommunen zunehmend als ihre vordringliche Aufgabe an, die von der Verödung betroffenen Stadtzentren zu aktivieren und attraktiver zu gestalten.
Der Wegzug von Frequenzbringern, ein Mangel an Besuchermagneten, ein zu schmales und ob der vorhandenen Mietpreisspiegel in Innenstadtlagen zu hochpreisiges Einzelhandelsangebot und die damit einhergegangene Entstehung von Subzentren auf der grünen Wiese, mit großen, preiswerten Warenangeboten und Parkplatzflächen machen den Kleinstädten seit Jahren zu schaffen.
Die Subzentren konnten allerdings nur deshalb entstehen, weil der Kunde, der Markt, die Nachfrage und der Bedarf sie erforderten. Zwischen gemütlicher, möglichst autofreier Flaniermeile im innerstädtischen Gefüge mit fein gestalteten Schaufenstern und dem tatsächlichen Einkaufsverhalten der Menschen bestehen nicht erst seit der „Geiz ist geil“-Welle Welten.
Die Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ hat sich in einer Studie mit der Materie beschäftigt, ohne jedoch allzu konkrete Lösungsansätze zu bieten. „Viele motivierte Menschen“ gebe es in Sinzig, die Stadt sei gut angebunden und verfüge über eine „mittelalterliche Stadtanlage“, heißt es in dem Werk. Die große Zahl an Leerständen in Geschäfts- und Wohnhäusern oder die Einkaufskonkurrenz im Außenbereich werden als Manko angeführt.
General-Anzeiger Bonn, von Victor Francke, 01.03.2013